Charles-François Daubigny
Coucher de Soleil sur l'Etang, 1874
Signiert und datiert unten rechts: Daubigny 1874
Der Tag neigt sich dem Ende entgegen; die Sonne steht bereits tief über dem Horizont und verschwindet gerade hinter einer Baumreihe. Vereinzelt brechen ihre Strahlen durch das Laubwerk, das sie von hinten beleuchtet. In einer kleinen Partie in der Mitte lässt sich ihre Kraft noch erahnen, die den Himmel in hellen Farben aufscheinen lässt. Die Dunkelheit als Vorbote der hereinbrechenden Nacht hat den Vordergrund schon ergriffen, durchbrochen von den Spiegelungen des Lichtes im Wasser, schnell und dennoch sensibel vom Künstler erfasst. Es ist nicht das Motiv als solches als vielmehr der augenblickliche Sinneseindruck, dem der Künstler Wert beimisst. Die Wahl des Bildausschnittes und die rasant fortschreitende Tageszeit sind für ihn von Bedeutung, um die Unmittelbarkeit des gesehenen Momentes mit schnellem Strich wiederzugeben. Es ist eben jener Geist in den Werken Daubignys, der in starkem Kontrast zu jenen Kräften steht, welche die Kunst der Vergangenheit domminierten und die starke Anziehungskraft seiner Kunst auf die nachfolgende Generation der Impressionisten ausmacht.